IVH Appell an die schwedische Regierung

Der IVH – INDUSTRIEVERBAND HAMBURG E.V. appelliert eindringlich an die schwedische Regierung endlich der Höchstpreispolitik des staatseigenen Vattenfall Konzerns eine Ende zu setzen. „Es kann Schweden nicht daran gelegen sein, dass Hamburg und Ostdeutschland industriell weiter ausbluten“, sagte der Vorsitzende des Industrieverbands Werner Marnette. Wenn der Vattenfall Konzern jetzt nur geringe Preiszugeständnisse bei der Stromlieferung machen würde, könnten die Beschäftigten der Hamburger Aluminiumwerke ihre Arbeitsplätze behalten.“ Der schwedische Konzern trage große Verantwortung für die Industrie in Hamburg und Ostdeutschland, da er nicht nur Eigentümer der dort ansässigen Kraftwerke sondern auch der Übertragungsnetze sei.

Nikolaus Broschek, der Sonderbeauftragte des IVH für Energiefragen, sagte: „Wir wissen, dass erhebliche Preisspielräume bei der Stromlieferung vorhanden sind. Die könnte Vattenfall nutzen.“ Der IVH erinnerte daran, dass der schwedische Staatskonzern bei langfristigen Lieferverträgen mit einheimischen Unternehmen der Papierindustrie durchaus zu deutlichen Preiszugeständnissen bereit sei. Die schwedische Regierung nehme nachhaltigen Einfluss auf die Geschäftspolitik ihres eigenen Stromkonzerns. Diese zeige sich nicht zuletzt in der Neuausrichtung von Vattenfall auf die Windenergie.

Es sei nicht zu verstehen, dass Vattenfall und die 100prozentige Konzerntochter HEW einen so wichtigen Grundlastverbraucher wie die HAW fallen lassen würden. „Es steht zu befürchten, dass bei einer Fortsetzung der Höchstpreispolitik durch Vattenfall weitere Energie intensive Betriebe den Standort Hamburg verlassen müssen“, warnte Broschek. Es könne auch nicht im Eigeninteresse des Vattenfall Konzerns sein, wenn die Hamburger Rohstoffproduzenten reihenweise in die Knie gehen würden. Nach Berechnungen des IVH sind die Stromtarife für das produzierende Gewerbe zwischen 2000 und 2004 um 43 % gestiegen.

„Die Schließung der energieintensiven Betriebe in Norddeutschland zeigt, dass der Wettbewerb auf dem Strom- und Gasmarkt nicht funktioniert“, sagte der IVHVorsitzende Marnette. „Die Mitarbeiter und Familien der betroffenen Betriebe können nicht darauf warten, bis die EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes endlich die wettbewerbsfeindlichen Hürden wegräumt.“

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Marc März
Pressereferent
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Hamburg, den 7. Juni 2005