Gutachten zur Entscheidung über Universitätssanierung

 

 „Kosten und wirtschaftliche Folgen einer Verlagerung nicht realistisch kalkuliert“

 „Die Universität Hamburg ist ein wichtiger Standort- und Zukunftsfaktor für Hamburg. Auch die Bedeutung der Universität für das Image und das Erscheinungsbild von Eimsbüttel ist nicht zu unterschätzen. Die Universität hat die Unterstützung der Hamburger Industrie. Die notwendige Sanierung ihres Gebäudebestands darf aber nicht zu Lasten des Hafens und der Industrie gehen.“ kommentierte Hans-Theodor Kutsch, stellvertretender Vorsitzender des IVH – INDUSTRIEVERBAND HAMBURG E.V. „Das Gutachten über die Szenarien einer Universitätssanierung ist in verschiedenen Punkten mangelhaft. Es ist so als Basis der gewünschten öffentlichen Diskussion ungeeignet.

“In seiner Kritik stellte Hans-Theodor Kutsch insbesondere auf 3 Punkte ab: „Das Gutachten gibt keinen vollständigen Überblick über die alternativen Standorte in der Stadt und bewertet stattdessen ungeeignete Alternativen wie den „Kleinen Grasbrook“. Die öffentliche Diskussion und die politische Meinungsbildung werden so in die falsche Richtung geleitet. Es hätten mehr Standorte in Wilhelmsburg und im Hamburger Süden geprüft werden müssen anstatt langfristig genutzter Hafenflächen.“ erläuterte der stellvertretende IVH-Vorsitzende.

Als zweiten Kritikpunkt nannte Kutsch die vorgelegten Zahlen des Gutachtens: „Die Kostenschätzungen für eine Nutzung des Kleinen Grasbrook als Universitätsstandpunkt sind schlicht unrealistisch. Die Annahmen für eine Entschädigung der aktuellen Mieter sind deutlich zu niedrig angesetzt. Hier zeigt sich eine fehlende Wertschätzung für Unternehmen, deren Steuern einen Beitrag zur Finanzierung der Verlagerung leisten sollen. Wer die Kosten für eine Ansiedlung der Firmen an anderer Stelle nicht angemessen berücksichtigt, rechnet entweder unvollständig oder ist bereit, Unternehmen aus der Stadt zu verdrängen.“

Abschließend kritisierte Hans-Theodor Kutsch die fehlende Berücksichtigung der Auswirkungen einer Universitätsnutzung des Kleinen Grasbrook: „Das Gutachten berücksichtigt nicht die unmittelbare Nachbarschaft des Kleinen Grasbrook zur Industrie- und Hafennutzung. Wir befürchten deutliche Nutzungseinschränkungen durch Auflagen an anliegende Unternehmen bezüglich Lärm- und anderer Emissionen. In der Folge würden also nicht nur die Unternehmen von der Fläche „Kleiner Grasbrook“ vertrieben, sondern auch weitere Hafenunternehmen unnötig im Wettbewerb benachteiligt. Eine Verlagerung der Uni auf den Kleinen Grasbrook wäre ein Bärendienst für den Industrie- und Hafenstandort Hamburg.“

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Hamburg,          6. April 2009

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