330.000 Tonnen CO2 weniger Ausstoß – Umweltbehörde schafft Anreize

Am 12. September 2007 unterzeichneten elf Hamburger Industrieunternehmen eine freiwillige Selbstverpflichtung mit dem Ziel, durch zusätzliche Investitionen in die Produktionstechnik die Energieverbräuche zu senken und am Standort Hamburg maßnahmenbezogen bis 2012 jährlich mindestens 500.000 Tonnen klimaschädliche Kohlendioxid-Emissionen zu reduzieren.

Diese angekündigten Leistungen der elf Unternehmen entsprechen einem Anteil von 25 Prozent der im Rahmen des Hamburger Klimaschutzkonzepts bis 2012 geplanten Emissionsreduktion von insgesamt 2 Mio. Tonnen CO2.jährlich. Die anlässlich der Halbzeitbilanz des Klimaschutzkonzepts durch die Leitstelle Klimaschutz vorgenommene Auswertung der bisher umgesetzten Maßnahmen in den elf Unternehmen ergab, dass bereits heute durch Verbesserungen der Energieeffizienz und der Produktionstechnik jährlich 330.000 Tonnen CO2 relativ weniger ausgestoßen werden als ohne die Maßnahmen. Die 11 Hamburger Industrieunternehmen haben somit bereits deutlich mehr als die Hälfte der von ihnen zugesicherten Reduktion durch freiwillige Maßnahmen umgesetzt.

Der in den Selbstverpflichtungen der Hamburger Industrie vorgenommene Fokus auf Maßnahmen statt auf absolute Reduktionsziele hat sich als erfolgreicher Ansatz erwiesen. Die Vorgehensweise ermöglicht es den Unternehmen, durch den Einsatz der jeweils modernsten verfügbaren Produktionstechniken ihre freiwilligen Selbstverpflichtungen zu erfüllen. Dies gilt insbesondere für technische Maßnahmen, die zum Zeitpunkt der Unterzeichnung der Selbstverpflichtungen noch nicht auf dem Markt waren und entsprechend zum damaligen Zeitpunkt nicht geplant werden konnten.

 Der Hamburger Senat und der IVH nehmen die Ergebnisse der Auswertung der freiwilligen Selbstverpflichtung als Zwischenbilanz des Klimaschutzkonzepts zum Anlass, den elf Unterzeichnern aus dem Kreis der Hamburger Industrie für ihre Pionierleistung in Hamburg zu danken. Umweltsenatorin Dr. Herlind Gundelach und IVH-Vorsitzender Hans-Theodor Kutsch lobten die beteiligten Firmen: „Die ADM Hamburg AG, ArcelorMittal Hamburg GmbH (ehemals Mittal Steel Hamburg GmbH), Aurubis AG (ehemals Norddeutsche Affinerie AG), AVG Abfall Verwertungsgesellschaft mbH, HOLBORN Europa Raffinerie GmbH, H&R Ölwerke Schindler GmbH, Lufthansa Technik AG, Sasol Wax GmbH, Stadtreinigung Hamburg AöR, TRIMET Aluminium AG sowie die Vattenfall Europe Hamburg AG haben gemeinsam gezeigt, dass Hamburgs Industrie beim Klimaschutz freiwillig und erfolgreich neue Wege gemeinsam mit der Politik geht. Unser Ziel ist es, dieses System der freiwilligen Selbstverpflichtungen langfristig auszubauen.

Weiter hob die Umweltsenatorin hervor: „Der Hamburger Senat betreibt seit Jahren eine intensive Zusammenarbeit mit der Hamburger Wirtschaft mit dem Ziel, kurzfristig freiwillige Ressourceneffizienzmaßmahnen in Unternehmen zu initiieren, die über die gesetzlichen Vorgaben hinausgehen. Die Hamburger Industrie hat sich 2007 mit der Selbstverpflichtung zu Ihrer Verantwortung bekannt. Mit individuellen Minderungszielen hat die Selbstverpflichtung der Hamburger Industrie-Unternehmen Modellcharakter und das Potenzial, Vorbild für andere Regionen in Deutschland zu sein. Der Hamburger Senat unterstützt die Unternehmen mit finanziellen Förderprogrammen wie z.B. ‚Unternehmen für Ressourcenschutz‘ und diversen kostenlosen Beratungsangeboten für Energietechniken (Wärmeerzeugung, Kältetechnik, Antriebstechnik, Lichtcheck etc.). Durch das Förderprogramm ‚Unternehmen für Ressourcenschutz‘ konnte bis 2010 der jährliche CO2-Ausstoss in Hamburg durch die Maßnahmen der Wirtschaft bereits aktuell um weitere 130.000 Tonnen gesenkt werden. Darüber hinaus gibt es seit 2009 ein Förderprogramm für Produktentwicklung und bei technischen Innovationen in den Bereichen Energieerzeugung und Energieumwandlung.

Hans-Theodor Kutsch, der Vorsitzender des IVH – INDUSTRIEVERBAND HAMBURG E.V., betonte die freiwillig eingenommene Vorreiterrolle der Hamburger Industrie beim Klimaschutz in der Stadt: „Wir haben gemeinsam mit der Politik in 2007 ein System auf den Weg gebracht, bei dem Klimaschutzmaßnahmen durch Flexibilität die Unternehmen nicht einschränken. Dieser Ansatz hat sich insbesondere in der Krise bewährt. Die Unternehmen haben ihre Produktionsprozesse seit 2007 optimiert. Dabei ergriffene Klimaschutzmaßnahmen waren bei der Unterzeichnung nicht in jedem Fall absehbar, leisten jedoch einen deutlichen Beitrag zur Minderung des CO2-Ausstosses in Hamburg. Wer zukunftsorientierte Klimapolitik ernst meint, lässt den Unternehmen Freiräume bei der Erreichung ihrer selbstgesteckten, ehrgeizigen Ziele. Die Auswertung der bisher ergriffenen Maßnahmen zeigt, dass der Ansatz der freiwilligen Selbstverpflichtungen einer starren Anordnung von technischen Maßnahmen im Rahmen des Ordnungsrechts überlegen ist. Das Konzept ist zudem eine hervorragende Ergänzung zum kooperativen, anreizgeförderten Umweltschutz in der UmweltPartnerschaft Hamburg. Auch in der UmweltPartnerschaft Hamburg leisten die Unternehmen der Hamburger Industrie gemeinsam mit allen anderen Branchen seit der Gründung in 2003 Beiträge zum Klimaschutz.“

 Weitere Informationen zum Hamburger Klimaschutzkonzept finden Sie unter: http://klima.hamburg.de/klimaschutzkonzept/

Rückfragen:
Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt
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Tel.: 040 / 428 63 – 2508
Od. 0173 – 91 69 818
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Marc März
IVH - INDUSTRIEVERBAND HAMBURG E.V.
Kapstadtring 10
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Telefon: 040 / 6378-4150
Fax: 040 / 6378-4199
e-mail: Marc_Maerz@bdi-hamburg.de

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