100 % der Netze kosten jeden Hamburger Haushalt 2.300 Euro

IVH weist Forderungen nach weiteren Energienetze-Anteilskäufen zurück

(17. April 2012) Der Industrieverband Hamburg (IVH) sieht in dem Verhandlungsergebnis des Senats für eine strategische Beteiligung der Stadt an den Hamburger Energienetzen, das unter dem Eindruck eines Bürgerbegehrens erreicht wurde, einen guten Kompromiss. Forderungen nach weitergehenden Anteilskäufen über die kürzlich vereinbarten 25,1 Prozent hinaus erteilt der IVH im Interesse der Stadt eine klare Absage.

Um zu verdeutlichen, wie der Erwerb der Energienetze die Hamburger Haushalte als Steuerzahler belasten würde, hat der IVH ein „Szenario 100%“ berechnet:

Wenn der Senat einer vollständigen Übernahme der Energienetze zu 100 Prozent zustimmen würde, wie von zahlreichen Initiativen und Interessengruppen gefordert, dann würden die voraussichtlichen Übernahmekosten von über 2,2 Mrd. Euro jeden einzelnen Hamburger Haushalt per einfacher Umlage 2.300 Euro kosten, oder verteilt auf die nächsten 10 Jahre jeden Monat rund 20 Euro.

Michael Westhagemann, der Vorsitzende des IVH, warnt vor den Risiken durch eine höhere Beteiligung als 25,1 Prozent: „Das Verhandlungsergebnis mit den Energieunternehmen sichert für die Stadt Investitionen in Höhe von 1,6 Mrd. Euro für die Energiewende und eine garantierte Dividende. Hinzu kommen qualifizierte Arbeits- und Ausbildungsplätze sowie das lokale Engagement weltweit tätiger Unternehmen. Das ist das Maximum, was die Stadt im Interesse ihrer Bürger erreichen kann. Jedes weitere Prozent mehr Beteiligung bringt keinen nennenswerten Vorteil, sondern vergrößert die unternehmerischen Risiken unserer Stadt und treibt Hamburg in immer höhere Schulden.“

Unabhängig von der Höhe der Beteiligung hat die Stadt keinen Einfluss auf den Energiemix. Nach dem Energiewirtschaftsgesetz ist jedem Energieanbieter der ungehinderte Zugang zum Netz zu gewähren.

Der IVH vertritt als rechtlich selbständige Landesvertretung des BDI, Bundesverband der Deutschen Industrie e.V., die Interessen von mehr als 220 Industrieunternehmen, industrienahen Dienstleistern und Verbänden in Hamburg, dem drittgrößten Industriestandort in Deutschland.

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