Die nächste Änderung der Hamburger Klimaschutzziele – Industrie führend bei CO2 Einsparung in den Sektoren

Heute hat der Senat die zweite Fortschreibung des Hamburger Klimaplans vorgestellt und erneut andere Klimaschutzziele festgesetzt. Dazu erklärt der Vorsitzende des Industrieverband Hamburg, Matthias Boxberger:

„Wir sind stolz auf den signifikanten Beitrag der Hamburger Industrie zur Erreichung der Klimaschutzziele. Unsere Hamburger Industrieunternehmen sind bereits seit einiger Zeit Klimaschutz-Macher, die auch im harten Standortwettbewerb aus unternehmerischem Antrieb durch technische Innovationen und durch Steigerung der Energieeffizienz, ihre CO2-Emissionen kontinuierlich und messbar reduzieren.

Der dritte Klimaplan – die dritte Änderung und dazu noch andere Ziele auf Bundesebene, Planungssicherheit für unsere Unternehmen sieht gerade in dieser Krisensituation, anders aus. Es reicht nicht, wenn die Politik spontan die Ziele verschärft, denn damit ist dem Klimaschutz noch nicht geholfen. Wo sind die neuen zusätzlichen Investitionen der Stadt, um die Industrie bei der Erreichung der ambitionierten Ziele zu unterstützen? Klar ist, ohne ein schnelles Anwachsen erneuerbarer Energien im Strommix werden die Ziele nicht erreichbar sein. Wenn dies nicht zu wettbewerbsfähigen Preisen gelingt, wird die CO2-Neutralität nur mit einer massiven Deindustrialisierung erreicht werden. Dies ist aus unserer Sicht keine Alternative für die größte Industriestadt Deutschlands.

Technisch wissen die Unternehmen, wie es geht. Über einen Teil der Industrieanlagen des Jahres 2030 wird bereits heute entschieden. Wichtig sind realistische Übergangspfade, pragmatische Genehmigungen und ein ausreichender Schutz vor Produktionsverlagerungen ins Ausland aufgrund von ansteigenden Standortkosten durch mehr Klimaschutz. Hierzu gibt der Plan keine Antworten. Dafür brauchen wir unter anderem einen speziellen, wettbewerbsfähigen Industriestrompreis in Deutschland.

Wir werden trotzdem unsere Klimaambitionen entschieden weiterverfolgen. Unter anderem mit dem Norddeutschen Reallabor, der Nutzung von Wasserstoff aus regenerativen Energien hier im Norden sowie durch weitere Schritte bei der Energieeffizienz. Gerade die Erzeugung und Verwendung von grünem, das heißt regenerativ erzeugtem Wasserstoff, wird ein enormes Innovationspotential bieten. Grüner Wasserstoff Made in Norddeutschland wird ein zentraler Baustein der industriellen Dekarbonisierungsstrategie.

Für die Erreichung der Hamburger Klimaschutzziele ist die Industrie weiterhin ein wichtiger Pfeiler, indem sie auf neue Energieträger setzt, Energieeinsparmaßnahmen umsetzt und Kooperationen im Rahmen zur Sektorkopplung eingeht. Von 2018 auf 2020 sind die CO2-Emissionen im Sektor Industrie um knapp 16% Prozent gesunken.“