A 26 Ost – Kurs halten
Zur erneuten Diskussion über den Bau der A 26-Ost in Hamburg, erklärt der Vorsitzende des Industrieverband Hamburg, Matthias Boxberger:
„Um wettbewerbsfähig zu bleiben und gleichzeitig den Umbau zur Klimaneutralität zu erreichen, werden wir uns immer wieder neue Entwicklungsräume erschließen müssen. Eine leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur ist für die Wettbewerbsfähigkeit einer Industrie- und Handelsdrehscheibe von herausragender Bedeutung. Unser Standort kann nur florieren, wenn Lebens-, Arbeits- und Wirtschaftsräume gut miteinander vernetzt sind.
Die A 26-Ost bündelt den weiträumigen Hafenverkehr und verbessert die Erreichbarkeit sowie die Leistungsfähigkeit des Standortes Hamburg. Gleichzeitig entlastet sie die innerstädtischen Quartiere von Verkehr und damit von Lärm- und Schadstoffemissionen. Flächen von Industriebetrieben sind beim Bau der A 26-Ost wesentlich stärker betroffen als naturnahe Flächen. Auch die soziale Frage kommt bei der Diskussion zu kurz. Viele unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wohnen im Süden Hamburgs und wünschen sich eine Entlastung von Verkehr in den Wohnbereichen, sowie eine Bündelung der Verkehre auf leistungsfähigen Hauptverkehrsachsen. Die Kosten der Autobahn sind insbesondere durch die umfangreichen Lärmschutzmaßnahmen gestiegen.
Hafen und Industrie zusammen, sind eine der wichtigsten Einnahmequellen Hamburgs für Arbeit und Wohlstand für die Menschen. Die Wirtschaftsverkehre der Industrie und des Hafens werden auch in Zukunft zu einem wesentlichen Anteil über Straßen abgewickelt werden müssen, zukünftig sogar emissionsfrei. Um dies sicherzustellen, brauchen wir dringend die geplante und beschlossene A 26 Ost (Hafenpassage). Hier hilft auch der Verweis auf die viel beachtete und anerkannte OECD-Studie zur Regionalentwicklung der Metropolregion Hamburg von 2019. Sie besagt: Eine florierende Metropole bleibt Hamburg nur dann, wenn auch die Infrastruktur konsequent ausgebaut wird. In der Studie wird ausdrücklich auf die Verwirklichung der A26 Ost als ‚Maßnahme zur Entlastung des Verkehrsnetzes‘ hingewiesen.
Deshalb heißt es jetzt „Kurs halten“. Gerade in der aktuellen Krisensituation mit vielen Belastungen ist es wichtig, dass es keine Zweifel an Infrastruktur-Vereinbarungen im Koalitionsvertrag und den entsprechenden politischen Zielen des Senats gibt. Sonst würden Regierungs- wie Entwicklungsfähigkeit in Frage gestellt.“